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Auswirkungen des Klimawandels auf Offenlandarten


Hintergrund​

Tiere sind dort verbreitet, wo sie ihren Ansprüchen entsprechende Lebensräume finden. Ein geeignetes Habitat muss unter anderem Nahrung, Schutz vor unerwünschten Einwirkungen und geeignete klimatische Bedingungen bieten. Klimatische Veränderungen können daher zur lokalen Verschiebung oder zum Erlöschen von Populationen führen.
Klimatische Veränderungen führen auch zu Veränderungen des Verhaltens. So kann weniger Winterkälte vermehrte Aktivität bewirken und bei Ausbleiben von Schneelagen kann mehr Bewegung stattfinden. Solche Verhaltensveränderungen erfordern möglicherweise die Anpassung des Wildtiermanagements.
Neben direkten Auswirkungen des Wetters, sind für Offenlandarten auch Veränderungen des Lebensraums durch Anpassung der Landwirtschaft an die Klimaveränderung bedeutend. Treibende Faktoren sind Veränderungen der Länge der Vegetationsperiode, Veränderung der Eignung unterschiedlicher Höhenlagen für Kulturpflanzen, Veränderung der Produktivität von Standorten, Anpassung an veränderte Risiken von Dürre, Hagel, Starkregen und Spätfrost oder an sich ändernde biologische Risiken (z. B. sich ändernde Verbreitung von unerwünschter Vegetation, Pilzen und Insekten). Auch die Veränderung globaler Märkte aufgrund des Klimawandels mit wandelndem Bedarf an landwirtschaftlichen Produkten, können Veränderungen im Offenland nach sich ziehen. Das sich entwickelnde politische Rahmenwerk prägt die Landbewirtschaftung mit zu erwartenden Effekten auf die Offenlandarten.
Klimabedingte landwirtschaftliche Anpassungen können zu Veränderungen der Fruchtartenwahl, des Bewirtschaftungskalenders und der Bearbeitungsmethoden führen. Dieser Wandel betrifft Offenlandarten, weil das Nahrungsangebot und die Vegetationsstruktur verändert werden oder veränderte Risiken von Maschineneinsatz und Pestiziden entstehen. Angepasste Förderkulissen der Agrarpolitik und die Umsetzung von gezielten Maßnahmen bieten wiederum Chancen, die es gezielt zu entwickeln und zu nutzen gilt (siehe Allianz für Niederwild).
Offenlandarten sind wesentliche Bestandteile unseres Ökosystems. Im Jahr 2016 war der Anteil der Landwirtschaftsfläche an der Landesfläche Baden-Württembergs 45,3%. Die Bestände mancher Offenlandarten, wie zum Beispiel Rebhuhn und Feldhase, sind in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen.
Die WFS untersucht die Effekte der Klimaveränderung auf die Bestandsentwicklungen und das Verhalten von Offenlandarten, damit diese Prozesse besser verstanden werden und um Empfehlungen für Management- und Nachhaltigkeitsstrategien herauszuarbeiten.

Struktur und Methodik

Bestehende historische Daten der WFS zu Vorkommen und Dichte sowie zum Verhalten von Offenlandarten werden fortlaufend durch Befragungen, Monitoring und Telemetrie ergänzt. Diese Kenntnisse werden mit Wetterdaten und Informationen zur Landnutzung zusammengeführt und statistisch analysiert. Die Ergebnisse werden in Zusammenschau mit zu diesem Thema in der internationalen Fachpresse publiziertem Wissen interpretiert.

Zeitraum:

15.02.2020 – fortlaufend

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