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Der Wels in Baden-Württemberg - Segen oder Fluch
Der europäische Wels (Silurus glanis) breitet sich in jüngerer Vergangenheit im Kontext des Klimawandels in Baden-Württemberg stark aus und nimmt in seiner Bestandsstärke zu. Fänge von Welsen mit weit über 2 Meter sind selbst hierzulande keine Seltenheit mehr. Dennoch gibt es kaum Untersuchungen zu dieser Art. Das meiste unseres heutigen Wissens stammt aus der südost-europäischen Teichwirtschaft oder aus Ländern wie Spanien, Italien oder Frankreich in denen der Wels als invasiv gilt. Allgemein sind Kenntnisse über Wachstum, Verhalten und Ökologie des europäischen Welses im Freiland unter natürlichen Bedingungen, vor allen Dingen in Deutschland, äußerst selten. Untersuchungen über die Auswirkungen des Welses auf Fisch- und Gewässerökologie gibt es wenige. Allerdings wird oft von schädlichen Auswirkungen gesprochen. Gerade anadrome Arten wie Lachs oder Maifisch werden durch den Wels bedroht.
Gegenstimmen sprechen dem Wels einen positiven Einfluss auf das Ökosystem zu. Als opportunistischer Raubfisch machen dabei meist diejenigen Fische den größten Anteil der Beute aus, die in dem entsprechenden Gewässer dominieren. Somit könnte der Wels beispielsweise die starke Ausbreitung von invasiven Arten, wie den Schwarzmeergrundeln, kontrollieren.
Im Mittelpunkt des Projektes stehen die Darstellung und Bewertung der ökologischen als auch angelfischereilichen Konsequenzen der Bestandszunahme sowie der Ausbreitung, die Ableitung plausibler Zukunftsszenarien sowie die Herleitung möglicher fischereilicher Managementmaßnahmen.
Vorgehensweise:
- Auswerten von Fangstatistiken und Fischkataster, sowie Darstellung der Ausbreitung und Zunahme im zeitl. Verlauf
- Beschaffung und Auswertung von Besatzstatistiken entlang von Rhein und Neckar, ggf. Umfrage bzw. Interviews bei eintsprechenden Vereinen
- Befischung typischer Welsgewässer
- Markieren und Besendern von Welsen
- Anglerinterviews zur Welsentwicklung in ihren Gewässern
- Statistische Modellierung fischereilicher, abiotischer und biotischer Faktoren, die die Ausbreitung des Welses begünstigen
Weitere Informationen zum Projekt: wels.ffs-360.de