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Forschungsprojekte
Entwicklung der Produktionstechnik und von Beratungsempfehlungen, um den Weidegang für Milchkühe im ökologischen Landbau zu fördern
Die Weidehaltung von Rindern spielt im ökologischen Landbau eine besondere Rolle. Sie dient dem Tierwohl, der natürlichen Futteraufnahme von Gras, der Biodiversität und dem Klimaschutz. Da die EU-Kommission von Deutschland eine Ausdehnung des Weidegangs im Öko-Landbau fordert, müssen eine Reihe von milchviehhaltenden Betrieben weitere Weideflächen erschließen. Das ist besonders im Zusammenhang mit dem Melken eine arbeitswirtschaftliche und produktionstechnische Herausforderung. Denn die Weideflächen in Stallnähe sind oftmals begrenzt. Eine mögliche Lösung dafür ist das Melken der Kühe direkt auf der Weide, wodurch die Weidehaltung unabhängiger von der Entfernung zum Stall wird.
Ziele des Projekts:
- Beschreibung des Status Quo zur Weidehaltung von Milchkühen im ökologischen Landbau in Baden-Württemberg
- Erarbeitung von Entscheidungs- und Managementhilfen für Landwirtinnen und Landwirte sowie Beratungskräften insbesondere für das Melken bei Weidehaltung unter erschwerten Voraussetzungen
- Impulse zur Entwicklung von fehlenden technischen Lösungen (insbesondere in Zusammenhang mit dem Melken auf der Weide)
Projektaufbau und -arbeitsbereiche:
Förderphase I (bis Ende 2024): Online-Befragung von Milcherzeugern zur Weidehaltung von Milchkühen, Beschreibung der Systeme zum „Melken auf der Weide“, Befragung von Melktechnikherstellern zu vorhandenen technischen Lösungen und Entwicklungsbedarf für das Melken auf der Weide.
Optionale Förderphase II (2025-2027): Datenerhebung auf landwirtschaftlichen Betrieben (Profis und Neueinsteiger) über zwei Vegetationsperioden u.a. zu Tiergesundheit, Milchleistung, Fruchtbarkeit, Klima, Arbeitswirtschaft, Fütterung/Zufütterung zur Weide, sonstiges Management, Ökonomie.
Aktueller Stand:
Förderphase I
Derzeit werden die Ergebnisse der Umfrage ausgewertet (Stand: 15.07.2024).
Rahmen und Beteiligte:
Träger des Projektes ist das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Es ist Bestandteil des Förderprogramms „Neue Forschungsideen für das Klima: Mikrobielle Prozesse für eine klimaneutrale Zukunft nutzen – Mit Ökolandbau Biodiversität und Klima schützen“. Durchgeführt wird es vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg in Aulendorf, Referat 22 Haltungssysteme und Rinderhaltung im ökologischen Landbau.
Kontakt und weitere Informationen:
Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW)
Uwe Eilers
Uwe.Eilers@lazbw.bwl.de
Anke Züfle
Anke.Zuefle@lazbw.bwl.de
Datum | Bezeichnung | Typ |
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2018 | Diversifizierung des Silo- und Energiemaisanbaus im konventionellen und ökologischen Landbau | |
Forschungsprojekt des LAZBW Aulendorf mit LTZ Augustenberg und HfWU Nürtingen: „Diversifizierung des Silo- und Energiemaisanbaus im konventionellen und ökologischen Landbau“ im Rahmen des „Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt“ der Landesregierung Baden-Württemberg. |
Datum | Bezeichnung | Typ |
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2011 | Nachhaltige Milchproduktion_Dairyman Projekt | |
Die Effizienz der Ressourcennutzung (Ökologie, Ökonomie, Soziales) hängt nicht vorrangig von der Leistung und der Kuhzahl ab. Die Entwicklung bzw. Nutzung von aussagekräftigen Parametern wird vorgeschlagen. Die Hoftorbilanz sagt über verschiedene Nährstoffflüsse mehr aus als die Feld-Stall-Bilanz. |
Datum | Bezeichnung | Typ |
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2011 | Milch aus Gras | |
Auch für den Weidebetrieb gilt, dass die Futteraufnahme der entscheidende Faktor für Leistung und Erfolg ist. Die Bereitstellung von hochverdaulichem Weidegras in ausreichender Menge ist Grundvoraussetzung für eine ökonomische Weidewirtschaft. Der Betriebsleiter muss laufend abschätzen wie die Weidegrasversorgung in 3 Wochen ist, um ggf. steuernd einzugreifen. Auf einer guten Weide sind 18 bis 20 kg Milch aus Grundfutter möglich. Auf das Jahr bezogen sollte eine Grundfutterleistung von 16 kg Milch/Kuh/Tag bzw. 5000 kg/Jahr angestrebt werden. Kraftfuttergaben bis zu 150 Gramm pro kg Milch (bezogen auf das Jahr) sind manchmal sinnvoll und notwendig um die Leistung abzusichern. In der Weideperiode führen mehr als 3 kg Kraftfutter zu Grundfutterverdrängung. Für die Weidewirtschaft sind Kühe mit Leistungsbereitschaft, aber stabilem Stoffwechsel notwendig. Die Remontierungsrate sollte bei Leistungen unter 7000 kg Milch/Kuh und Jahr unter 25 % liegen. Die Zwischenkalbezeit sollte 360 bis 380 Tage betragen. |