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Fischökologische Auswirkungen von Krebssperren
Ziel
Die Ausbreitung invasiver nordamerikanischer Flusskrebse, insbesondere des Signalkrebses, ist die Hauptursache für den
fortschreitenden Rückgang unserer heimischen Flusskrebse. Zum Schutz der heimischen Flusskrebse ist es folglich zielführend, die
Invasion der fremden Arten durch Ausbreitungsbarrieren, sogenannte Krebssperren, zu stoppen, um dauerhaft sichere Refugien zu schaffen.
Notwendig ist diese Strategie vor allem zum Schutz von Steinkrebsen und Dohlenkrebsen, die fast ausschließlich kleine
Oberlaufgewässer besiedeln und auf diesen Lebenraumtyp angewiesen sind. Andererseits könnten sich Krebssperren aber potenziell
nachteilig auf Fische auswirken. In dem Projekt sollen daher mögliche Auswirkungen von Krebssperren auf Fische in B.-W. umfassend
analysiert und bewertet werden. Im Fokus steht dabei die spezialisierte Fischfauna der Oberlaufgewässer, da Krebssperren nur dort
sinnvoll sind.
Arbeitsschritte/angewandte Methoden
Ein zentraler Projektbestandteil ist eine detaillierte Situationsanalyse für Baden-Württemberg. In dieser wird anhand von
aktueller und vorhergesagter Verbreitung der Fisch- und Flusskrebsarten untersucht, wo Krebssperren zum Schutz heimischer Flusskrebse
notwendig sind, beziehungsweise in naher Zukunft sein werden, und welche Fischarten in welchem Umfang von diesen Krebssperren betroffen
wären. Grundlagen für diese Betrachtung sind u.a. nischenbasierte Artverbreitungsmodelle und das Fischartenkataster der FFS, in
dem Fisch- und Krebsvorkommen landesweit erfasst sind. Daneben werden mögliche Synergie-Effekte von Krebssperren mit Maßnahmen
zur Sicherung der Fischseuchen-Hygiene (Beibehaltung der bestehenden seuchenfreien Gebiete) geprüft und Literaurstudien
durchgeführt. Konkrete Umsetzungen von Krebssperren während der Projektlaufzeit werden außerdem durch enge fachliche
Zuarbeit und Beratung unterstützt.
Ein Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus).