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Der Barsch in Zeiten des Klimawandels – Genetische Varianten und ihre temperaturabhängige Immunkompetenz sowie Resilienz gegenüber Makroparasiten
Der Klimawandel stellt eine wesentliche Bedrohung für die aquatische Biodiversität dar. Dennoch gibt es Arten, die von
steigenden Temperaturen zunächst profitieren könnten. Dazu gehört der Flussbarsch (Perca fluviatilis), der eine
große Bedeutung für die Freizeit- und Berufsfischerei hat. Während die Erwärmung das Wachstum und Vermehrungspotenzial
des Barsches in Baden-Württemberg begünstigt, können die veränderten Bedingungen jedoch auch zu einer erhöhten
Virulenz von Pathogenen führen. Um die zukünftige Bestandsentwicklung besser abschätzen zu können, widmet sich das
Projekt der Frage, wie sich die Immunkompetenz der Fische in Abhängigkeit von der Temperatur ändert. Zudem wird untersucht,
inwiefern sich die gelbflossige und rotflossige Farbform des Flussbarsches in der Abwehr und Kontrolle von Makroparasiten unterscheiden.
Das Projekt wird durch die Fischereiabgabe Baden-Württemberg gefördert und findet in Kooperation mit der Universität Glasgow
statt.
Geplantes Vorgehen
Feldarbeit:
- genetische und morphometrische Charakterisierung der verschiedenen Farbformen des Flussbarsches in Baden-Württemberg, sowie
Erfassung des Parasitenbefalls
- Untersuchung der Mechanismen, die möglichen Unterschieden in der Immunantwort auf Parasiten zugrunde liegen
Laborstudien:
- parasitenfreie Aufzucht von Nachkommen der verschiedenen Farbformen
- gezielte Infektion mit dem Hechtbandwurm (Triaenophorus nodulosus) und dem Hakensaugwurm (Ancyrocephalus paradoxus /
percae) bei verschiedenen Temperaturen
- Untersuchung der Schadwirkung der Parasiten und der Immunantwort der Barsche mithilfe klassischer und genetischer Methoden
Foto: Flussbarsche der gelben, gemischten und roten Farbform (von oben).